Seit der Unabhängigkeit Malaysias vor 50 Jahren (s. SWM 9/07) hat die Regierungskoalition Barisan Nasional mit der Hauptpartei UMNO (United Malays National Organisation) und dem Langzeitpremier Mahathir die Geschicke des Landes gelenkt. Bei den Parlaments- und Regionalwahlen vom 8. März hat die erfolgsgewöhnte Regierung eine empfindliche Schlappe erlitten und fiel von 91 Prozent der Parlamentssitze auf 60% zurück.
Zu den großen Gewinnern zählt die um den ehemaligen Vizepremier Anwar Ibrahim gruppierte Opposition. Sie hat die Zahl ihrer Parlamentssitze von 20 auf ca. 80 erhöht. Anwar selbst, den Mahathir unter fadenscheinigen Anschuldigungen für Jahre ins Gefängnis brachte, durfte nicht kandidieren.
Ein Grund für den Aderlass im Regierungsbündnis ist die Unzufriedenheit der indischen und chinesischen Minderheiten, doch bröckelt offenbar auch die Unterstützung bei der malaiischen Stammwählerschaft ab.